Freitag, 10.12.2021 | Medienmitteilungen
Medienmitteilung der Aufsichtskommission (AK)
Die Aufsichtskommission kommt in ihrer Untersuchung zum Schluss, dass man mit Base4Kids2 ein einzigartiges innovatives Leuchtturm-Projekt entwickeln wollte, ohne über die notwendigen Ressourcen und das notwendige Wissen zu verfügen. Der eigentliche Zweck des Projektes wurde dabei nicht erfüllt: Den Schüler*innen und deren Lehrerschaft konnte keine funktionierende Plattform zur Verfügung gestellt werden, die den pädagogischen Aspekten genügt, up-to-date ist und im Rahmen vorhandener Kompetenzen bedient werden kann.
Die Aufsichtskommission ist sich einig, dass formaljuristisch innerhalb der Verwaltung alles korrekt gehandhabt wurde. In Bezug auf die Zweck- und Verhältnismässigkeit des Verwaltungshandelns sind hingegen Fehler auf der strategischen Ebene passiert. Das Anhören und Aufnehmen von Kritik, das Bereitstellen der notwendigen Ressourcen, eine Überprüfung der Projektführung und eine transparente Kommunikation wurden beim Projekt Base4Kids2 nur teilweise wahrgenommen beziehungsweise vernachlässigt.
Angesichts der finanziellen Tragweite des Geschäfts und der grossen Anzahl Betroffene*r ist es der Aufsichtskommission ein Anliegen, dass das Projekt nicht nur analysiert, sondern daraus auch Konsequenzen gezogen werden. Sie hat deshalb gestützt auf die Untersuchungsergebnisse eine Reihe von Empfehlungen an den Gemeinderat formuliert. Diese beziehen sich auf die Führung durch die Gemeinderatsmitglieder und die Direktionen, den Aufbau von stadtinternen Ressourcen zur Führung von IT-Projekten, den Einbezug der Anwender*innen, die Ausschreibekriterien bei IT-Projekten und die Kommunikation.
Weiter hebt die Aufsichtskommission im Bericht hervor, dass auch der Stadtrat insbesondere bei IT-Projekten stets die Machbarkeit vor Augen haben sollte. Der Zweck eines Projekts und dessen Nutzen für die jeweilige Zielgruppe sollten stets an erster Stelle stehen.
Claudia Esseiva
Leiterin Untersuchungsausschuss der Aufsichtskommission
078 801 99 99
Edith Siegenthaler
Präsidentin Aufsichtskommission
077 405 34 21
Der Untersuchungsbericht wurde von einem Ausschuss der Aufsichtskommission erarbeitet. Im überparteilich zusammengesetzten Ausschuss arbeiteten Claudine Esseiva (FDP/JF), Francesca Chukwunyere (GFL/EVP), Tabea Rai (Freie Fraktion AL/PdA) und Bettina Stüssi (SP/JUSO) mit. Der Ausschuss hat sich zudem rechtlich und bezüglich der IT-Thematik von Experten beraten lassen.