Donnerstag, 14.06.2018 | Medienmitteilungen
Medienmitteilung der Agglomerationskommission (AKO)
Der Bericht des Regierungsrates und der Grundlagenbericht kommen zum Schluss, dass eine Verringerung der Anzahl der Gemeinden im Kanton generell und eine Reduktion auf 100 bis 150 Gemeinden wesentliche Vorteile bringen könnten. Diese Vorteile werden namentlich bei der Verbesserung der Handlungsfähigkeit und der räumlichen Entwicklung der Gemeinden situiert. Der Regierungsrat stellt zwei Varianten (1: «Optimierung light“ oder 2: «Strategiewechsel“) zur Diskussion.
Die AKO dankt in ihrer Stellungnahme für die Berichte, die als Grundlagen für die weitere Diskussion verwendet werden können. Sie unterstützt grundsätzlich Strategien und Varianten, die eine intensivere Steuerung des Kantons erlauben. Eine Top-Down-Strategie mit der Möglichkeit zu Zwangsfusionen wird hingegen abgelehnt, da Fusionszwang und Abbau der Mitwirkungsverantwortung der Bürgerinnen und Bürger keine demokratische Zustimmung finden dürften. Die AKO bedauert etwas den ihres Erachtens allzu engen Blickwinkel der Berichte auf räumliche Strukturen und einen gewissen Schematismus. Grundlage der künftigen Strategie muss eine gemeinsame Vision oder politische Überzeugung sein; in den vorliegenden Dokumenten kommt das zu wenig zum Ausdruck. Das gilt auch für wichtige Fragen zu Auswirkungen und Nutzen der verschiedenen Modelle etwa in Bezug auf die Bildungsinfrastruktur, die Steuern und die Mobilität. Die konkreten Gründe für eine Fusion und deren gesellschaftlichen Nutzen sind in den Folgearbeiten weiterführend zu evaluieren und für die Strategie-Entscheide zu berücksichtigen.
Die AKO unterstützt alle Bestrebungen und Arbeiten für eine starke Kernregion Bern als bedeutsamer wirtschaftlicher Motor des ganzen Kantons. Dafür braucht es zwingend eine gemeinsame politische Grundlage. Diese ist für die freiwillige Zusammenarbeit der Gemeinden nötig. Der Kanton wird aufgefordert, diese Zusammenarbeit zu fördern. Dabei kann an den Erkenntnissen des SARZ-Berichtes angeknüpft werden. Die AKO ist bereit, an den künftigen Arbeiten mitzuwirken.
Katharina Gallizzi
Kommissionssprecherin
076 434 44 04
Ruth Altmann
Präsidentin der AKO
079 244 55 35